- Fasten nach Dr. Otto Buchinger und Dr. Hellmut Lützner
Der deutsche Fastenarzt Dr. Otto Buchinger erklärte den Sinn des bewussten Verzichts auf feste Nahrung so: „Das Fasten ist eine Ausscheidungskur, eine Reinigungskur der gesamten Körpergewebe und Säfte. Es baut überalterte Zellen ab und regt die Neubildung von jugendlichen an. Das erklärt die regenerierende Wirkung des Fastens auf den Körper.“
Fastenweg: Zum Frühstück gibt es frisch zubereitete Obst- und Gemüsesäfte; zu Mittag und am Abend wird eine klare basische Gemüsebrühe oder basische Gemüsepüree-Suppe kredenzt.
Diese schonende Form des Fastens hat in vielen Kulturen Tradition.
Fastenweg: Lang gekochte Getreidesuppen aus glutenfreien Getreiden wie Hirse, Buchweizen und auch Reis. Zum Frühstück gibt es die Suppe mit einer Obstsorte der Saison und zu Mittag und am Abend mit je einer Sorte Gemüse.
- Fasten nach der Typenlehre der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM)
Die TEM kennt vier Archetypen von Menschen. Man unterscheidet Sanguiniker, Choleriker, Phlegmatiker und Melancholiker. Von Arzt oder Therapeuten wird mittels eines Fragebogens in der Anamnese der Typ und danach auch der individuelle Fastenplan samt unterstützenden Anwendungen, bestimmt.
Fastenweg: Fastensuppe je nach Archetyp aus Roggen, Hirse, Dinkel, Hafer oder Brot. Auch die Gewürze und Gemüsesuppeneinlage sowie Säfte oder Fruchtmus werden auf den jeweiligen Typ abgestimmt. Das Besondere dieser Fastenart ist, dass der Mensch gemäß seiner Konstitution und Anlage wieder in seine Balance und Mitte geführt wird.
Diese sanfte Form ist für alle geeignet, die nicht ganz auf feste Nahrung verzichten wollen. Hunger ist kein Thema und der kulinarische Genuss bleibt erhalten. Das Basenfasten wirkt einer Übersäuerung entgegen.
Fastenalltag: Beinahe alle pflanzlichen Lebensmittel und hochwertigen Öle sind erlaubt. Man verzehrt sie in Form von Rohkost, Saft oder leichten, vielseitigen Gerichten.
- Detox Heilkost „Bauch gut“
Diese Spezialkost für ein empfindliches Verdauungssystem oder Stoffwechselerkrankungen wie Gicht, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht ist eine Besonderheit des Curhauses in Bad Mühllacken.
Die entlastende, pflanzlich betonte und leicht bekömmliche Kost der „Bauch-gut-Woche“ regeneriert den Verdauungstrakt. Die Kur kann zu Hause noch drei Wochen weitergeführt werden. Die Gäste bekommen das nötige Know-how von unseren Therapeuten mit.
Bauch-gut-Weg: Glutenfreies Getreide, kaum Lebensmittel vom Tier, Gemüse, weitestgehender Verzicht auf Kuhmilch, Milchprodukte und tierisches Eiweiß. „Weich gekocht ist halb verdaut“ lautet der Leitsatz der Detox-Heilkost. Gemüse gekocht, gebacken, gebraten, gedünstet oder gedämpft, gut gewürzt und mit Butter oder hochwertigem Öl verfeinert, schmeckt herrlich und hält satt. Obst wird als Mus oder Kompott gegessen. Es gibt drei warme, einfache Mahlzeiten täglich.
- Fasten nach Hildegard von Bingen
Hildegard von Bingen erkannte, dass jeder Mensch in seiner körperlichen Konstitution, seinem Charakter, seinen Stärken und Schwächen individuell verschieden ist. Darum gibt es auch kein allgemeingültiges Fastenrezept. Die naturkundige Äbtissin hat im Mittelalter verschiedene Arten des Fastens entwickelt: Das Dinkel-Obst-Gemüse-Fasten, die Dinkel-Reduktionskost, das Dinkel-Brot-Fasten und das strenge-Hildegard-Fasten mit Dinkelbrühe.
Für den österreichischen Naturheilarzt Dr. Franz Xaver Mayr (1875-1965) war der Darm das Zentrum der biologischen Kraft und der Gesundheit des Menschen. Sein Sanierungsprogramm des Darms sah ein Stufenmodell vor, das als „Milch-Semmeldiät“ bis heute weitverbreitet und bekannt ist. Mittlerweile wurde diese Art des Fastens modifiziert: statt Milch wird zum Beispiel Kräutertee getrunken und zweimal am Tag ein altbackenes Dinkelweckerl statt der Semmel intensiv gekaut. Grundlage der Kur sind die Prinzipien: Schonung des Verdauungssystems, tägliche Säuberung des Verdauungstraktes und intensives Kauen. Eine milde Ableitungsdiät wird als Einstimmung bzw. zum Aufbauen genutzt.
- Schalt- oder Entlastungstage nach Kneipp
Diese Tage sind bewährt und können ohne großen Aufwand jederzeit durchgeführt werden. Besonders nach Feiertagen mit üppigem Essen oder vorbeugend, um kurzzeitig den Verdauungstrakt zu entlasten, sind sie geschätzt. Der gesamte Organismus und die Verdauung werden mit einer einfachen „Schwerpunktkost“ entlastet. Welche Form man wählt ist Geschmackssache: Reistag, Kartoffeltag, Gemüsesuppentag oder im Sommer ein klassischer Obsttag. Eine empfohlene Menge der gewählten Kost wird über den Tag verteilt achtsam gegessen.
- Intervallfasten – Dinner Cancelling
Bereits 16-stündige Esspausen heizen die Autophagie, so genannte „Zellreparaturmechanismen“, an. Der Japanische Wissenschaftler Yoshinori Ohsumi hat für diese Entdeckung 2016 den Medizin-Nobelpreis bekommen. Ob man zur Nahrungskarenz die klassische Form des „Dinner-Cancellings“ wählt oder man das Frühstück ausfallen lässt, ist eine Sache der persönlichen Vorliebe.