Seite wählen

Achtsamkeit, Stille, Entschleunigung, zur Ruhe kommen und entspannen – für all das ist während des Fastens Raum und Zeit. So kann sich der Organismus regenerieren und neue Energie sammeln. Mancher tut sich anfangs mit dieser Mußezeit und dem vermeintlichen „Stillstand“ schwer, weil er gewohnt ist, die meiste Zeit verplant und auf Empfang zu sein. Hier ein paar Tipps für Stunden der Stille und des Mit-Sich-Seins:

Entspannung

Folgende Geschichte zeigt den tieferen Sinn von Rekreation:

Es heißt, dass eines Tages ein Jäger beobachtete, wie der alte Apostel Johannes mit seinem zahmen Rebhuhn spielte. Verwundert darüber fragte er Johannes: „Warum vertust du deine Zeit mit Spielen?“ Johannes konnte gar nicht verstehen, warum er nicht mit dem Rebhuhn spielen sollte, und so sprach er: „Weshalb ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?“ Der Jäger antwortete: „Das darf nicht sein. Ein Bogen verliert seine Spannkraft, wenn er immer gespannt wäre. Er hätte dann, wenn ich einen Pfeil abschießen wollte, keine Kraft mehr. Und so würde ich natürlich das anvisierte Ziel nicht treffen können.“ Johannes sagte daraufhin: „Siehst du, so wie du deinen Bogen immer wieder entspannst, so müssen wir alle uns immer wieder entspannen und erholen. Wenn ich mich nicht entspannen würde, dann hätte ich bald keine Kraft mehr, all das zu tun, was notwendig ist. Nur so kann ich meine Ziele erreichen und das tun, was wirklich wichtig ist.“

Lassen Sie diese Worte einfach wirken….

 

Rituale bringen Muße

Rituale zur Erholung in den Alltag einzubauen, lohnt sich. Das können ganz einfache Dinge sein, Gesten oder Handlungen: das Aufsuchen von entspannenden Plätzen oder Rückzugsorten; ein Spaziergang mit Rast auf einem Parkbankerl in der Mittagspause; ein Entspannungsbad; eine wöchentliche Massage; ein von Herzen kommendes DANKE vor dem Einschlafen; das Entzünden einer Kerze und stille Beobachten ihrer Flamme für ein paar Minuten etc.

Fixieren Sie jeden Tag Zeit für ein wohltuendes Ritual, das Ihre Seele stärkt. Die Wiederholung wird zur liebgewordenen, inneren Energiequelle. Das Ritual stärkt auch in Krisenzeiten.
Wenn Sie bemerken, dass Sie immer wieder auf das Ritual vergessen, überlegen Sie, ob es an der Zeit ist, sich davon zu verabschieden, oder ob sie unachtsam werden und vor lauter Hektik auf das vergessen, was Ihnen guttut.

 

Zitat des Tages

Ob es ein Kalender ist, ein Buch, eine Karte – man findet vielerorts Zitate, die es wert sind darüber zu meditieren oder sie in Kopf und Herzen zu tragen, und sie in schwierigen Zeiten als Trost, Motivation oder einfach nur als wertvolle Erinnerung an das Wesentliche hervorzuholen.

Hier ein paar solche Zitate zur Anregung:


„Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, der bedeutendste Mensch ist immer derjenige, der einem in diesem Augenblick gegenübersteht, das notwendigste Werk ist stets die Liebe.“

Meister Eckhart

 

„Wenn du geliebt werden willst, dann liebe.“

Seneca

 

„Erfolg hat drei Buchstaben: TUN.“

Johann Wolfgang von Goethe

 

„Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.“

Sebastian Kneipp

 

Ruhe finden – Übung aus dem Wyda

Wyda, ist eine Art Bewegungsmeditation der Traditionellen Europäischen Medizin und wird in unseren Curhäusern mit den Gästen praktiziert. Täglich geübt, stärkt Wyda die Muskeln, fördert die Beweglichkeit und hilft, die Ebenen von Körper, Geist und Seele zu harmonisieren.
Die folgende Wyda-Übung ist einfach und effektiv. Jeder kann sie allzeit einsetzen, um Stress, Unruhe und Last des Tages abzuschütteln, damit Gedankenruhe einkehrt. Seien Sie geduldig mit sich, es kann sein, dass der Geist beim ersten Mal noch keine Ruhe findet. Einfach dran bleiben….

Durchführung:

  • Suchen Sie sich eine bequeme Position im Sitzen, Liegen oder Stehen, in der Sie möglichst entspannt eine längere Zeit verweilen können.
  • Legen Sie die Hände sanft auf die Augen und die Daumen auf die Ohren. So als ob Sie um sich herum alles ruhig stellen möchten. Entspannen Sie sich und atmen Sie ruhig und tief in den Bauch hinein. Vielleicht möchten Sie den Tag noch einmal Revue passieren lassen, doch dann genießen Sie gelassen das Hier und Jetzt.
  • Spüren Sie beliebig lange in Ihren Körper hinein und achten Sie auf alles, was Sie wahrnehmen. Lassen Sie Ihre Gedanken vorüberziehen. Sollte eine innere Unruhe aufkommen, nehmen Sie diese an, holen sich aber ein Bild von einem Ort in Ihre Erinnerung her, an dem Sie sich völlig entspannt gefühlt haben. Spüren Sie diese Entspannung JETZT.

Wer diese Übung regelmäßig praktiziert, wird immer leichter in seine innere Ruhe finden und dadurch auch andauernde Harmonie und innere Stabilität fördern.

 

Der Stille lauschen

Haben Sie Mut, schalten Sie das Radio aus, Handy auf lautlos und begeben Sie sich für eine selbst gewählte Zeit bewusst in die Stille. Sie ist Nahrung für unsere Seele. Schweigen ist ein wunderbarer Prozess der inneren Reinigung.

Verbringen Sie diese Zeit ohne Worte und Berieselung, und lauschen Sie ganz einfach der Stille. Entdecken Sie diese heilsame Kraft. Mit etwas Übung wird Ihnen bewusst, wie viel verbalen Müll wir im Alltag selbst produzieren und der auf uns einströmt.

Auch wenn Sie anfangs in der Stille innerlich ganz kribbelig werden und es sich unangenehm anfühlt, Angst oder andere ungute Gefühle auftauchen, gehen Sie da durch. Es lohnt sich.

 

Sich etwas von der Seele schreiben

Schreiben ist für viele Menschen ein Ventil. Nehmen Sie Papier und Stift zur Hand und schreiben Sie sich alles von der Seele, dass sie los werden wollen. Wie wär’s mit einem Tagebuch? Das Schreiben wird Ihnen guttun und Sie erleichtern.

In einem Ritual können Sie zum Beispiel all Ihre Sorgen, Ängste, alles was Sie belastet und auf einen Zettel geschrieben haben auch den Elementen übergeben: Verbrennen Sie es und übergeben Sie die Asche dem Fluss, dem Wind oder vergraben sie in der Erde. All das ist heilsam.