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Josef Pühringer, Landeshauptmann a.D. und Obmann des Seniorenbundes,

spricht über seine Vollfastenerfahrung. 

„Jeder reagiert auf Stress anders. Bei manchen Menschen liegen die Nerven blank und ich lege meine Nerven in Fett“, schmunzelt der ehemalige Landeshauptmann Josef Pühringer, ein bekennender Stressessser. Um sein Höchstgewicht, los zu werden und seinen Organismus zu entlasten, fastet er heuer schon das dritte Jahr in Folge eine Woche im Curhaus Bad Mühllacken. „Das gehört mittlerweile für mich genauso dazu, so wie ich seit 30 Jahren rund um Ostern eine Kur in Bad Ischl, absolviere“, sagt Pühringer.

Ein Drittel der Vollfaster-Gruppe in Mühllacken kennt er schon aus früheren Jahren. „Ich bin nicht der einzige Mehrfachtäter hier“, scherzt Pühringer und sagt: „Da ich gerne in Gesellschaft bin, kommt mir diese Form des Fastens entgegen. Außerdem liegt Bad Mühllacken sehr schön im Pesenbachtal, das Haus ist überschaubar, die Zimmer sind eher einfach und gemütlich, die Betreuung ist qualitativ sehr gut und sehr herzlich. Ich fühle mich hier rundum wohl“, sagt der Obmann des Seniorenbundes OÖ. Statt der 100 Stundenwoche arbeitet der umtriebige Politiker nun „nur“ mehr 40 Stunden. „Ich nehme nur mehr Funktionen an, die mir Freude bereiten und versuche mir den Montag für das Wandern frei zu halten. Auch die Wochenenden sind nur mehr maximal zur Hälfte verplant“, sagt der vielgefragte 70-Jährige Obmann von Pro Mariendom, das Mitglied der Kardinal König Stiftung, der Präsident des Volksliedwerkes oder des Kulturvereins Gleissnerhaus.  „An manchen Tagen bringe ich es dennoch auf bis zu drei Veranstaltungen. Und es gibt zum Beispiel kein Zusammenkommen der Senioren, wo nichts aufgetischt würde. Kaffee und Kuchen sind das Mindeste. Außerdem bin ich ein Mensch, der weder an einer Konditorei noch an einer Fleischhauerei vorbei gehen kann“, erzählt Pühringer, der sich selbst als leidenschaftlichen Esser bezeichnet und meint: „Ich sollte bei meiner Größe maximal 70 Kilo wiegen. Mein Höchstgewicht – meist nach Weihnachten – liegt um die 84 Kilogramm. Außer warmer Milch, mag ich fast alles. Vor allem Hausmannskost“, sagt der Seniorenbundobmann. Spinat mit Spiegelei, Beuschel, Erdäpfelgulasch mit Würstel oder gebackene Speckknödeln, aber auch Süßes wie Marillen- oder Zwetschkenknödel und Apfelstrudel gehören zu seinen Lieblingsspeisen. Kein Wunder, wenn Pühringer dann irgendwann beim Bergsteigen seinen Zusatzrucksack an Kilos wieder los werden will. Dem geht es dann beim Fasten an den Kragen.

Suppe, Wasser und Tee statt Speckknödel

 

Wenn Pühringer etwas macht, dann mit Leib und Seele, so hat er auch in den Entlastungstagen vor dem Vollfasten schon drei Kilo abgespeckt. „Mit 81 bin ich also ins Curhaus gekommen, mit 78 möchte ich es verlassen und in der Zeit danach sollen auch noch um die zwei Kilo weg. Bei der Kur in Bad Ischl verzichte ich auf Fleisch, Alkohol und Zucker und esse nur 1000 Kilokalorien“, erzählt der Landeshauptmann a.D. beim Gespräch während seiner Fastenwoche.

Statt Gulasch und Knödel ernährt sich Pühringer die Tage in Mühllacken  von Suppe, Wasser und Tee. „Sollte das Hungergefühl doch einmal plagen, dann trinke ich einfach mehr und nehme ein Löfferl Honig zu mir. Fastenkrise kenne ich Gott sei Dank keine. Ich nutze alle Angebote hier, bekomme Wickel, Güsse, Massagen und gehe meditieren. Eine Herausforderung ist es für mich, da ich ja ein aktiver Typ bin, wenn ich eineinhalb Stunden beim Leberwickel ruhen muss, aber nicht schlafen kann. Zur Ruhe zu kommen, das musste ich erst lernen.“  Ansonsten geht Pühringer während des Fastens viel spazieren. „Der Kopf wird in dieser Woche klar und manch gute Idee kommt.“

„Wenn man leichter ist, geht alles leichter“

Die positiven Auswirkungen machen sich beim Obmann von Pro Oriente, einer Stiftung, die sich um Kontakte zur Ostkirche bemüht, meist nach der Fastenwoche bemerkbar: „Wenn man leichter ist, geht alles leichter. Ich fühle mich ausgeruht und voll Energie.“  Diese neue Kraft und Dynamik setzt der Landeshauptmann a.D. dann bei all den Funktionen, die ihm am Herzen liegen, ein. Ansonsten genießt er seine Freizeit mit der Familie oder etwa beim Wandern, Bergsteigen, Saunieren, Lesen oder er sortiert den Weinkeller. Und für das Reisen muss natürlich auch Zeit bleiben. Wenn Fasten als Jungbrunnen wirkt, dann ist Josef Pühringer ist ein sehr gutes Beispiel dafür.

Und sollten sich um Bauch und Hüfte bis zum nächsten Frühling doch wieder einige Kilos zu viel angesammelt haben, dann wissen wir, wo wir Josef Pühringer zum Abspecken finden ….

 


„Diese Auszeit mit freiwilligem Verzicht wird auch künftig

ein wohltuender Fixpunkt in meinem Leben sein.“

 

Josef Pühringer, Landeshauptmann a.D. und Obmann des Seniorenbundes