Der Fastenprozess schenkt einem Zeit, besonders fürsorglich und achtsam mit sich selbst umzugehen. Hier einige Tipps, wie Sie den Ausleitungsprozess wohltuend unterstützen können. „In unseren Curhäusern verordnen die Ärzte je nach Archetyp, Bedürfnissen und Allgemeinzustand des Gastes verschiedene Anwendungen, die dessen Befinden sowie den Reinigungsprozess begleiten und forcieren. Dazu gehören zum Beispiel Kneippanwendungen wie Wickel, Güsse und Bäder, Massagen wie etwa die Kräuterstempelmassage und Honigmassage, die beide das Ausleiten unterstützen“, sagt Ruth Asenbaum, Physiotherapeutin und Therapieleiterin im Curhaus Bad Mühllacken, die seit 21 Jahren für das Wohl der (Fasten)Gäste mitverantwortlich ist.
Sie hat für alle, die zu Hause fasten wollen, Anregungen und Infos, wie sie sich verwöhnen und dem Organismus die Entgiftungsarbeit erleichtern können. All die Anwendungen leisten nicht nur im Fastenalltag, sondern wann immer einem danach ist, gute Dienste:
Bürstenmassage
Sie fördert die Durchblutung wirkt kräftigend, begünstigt die Nährstoffversorgung der Haut, regt den Kreislauf an, dient der Hautverjüngung, fördert den Lymphfluss und somit den Abtransport von „Schlacken“. Man soll sie wegen der anregenden Wirkung in der Früh oder untertags, aber nicht am Abend durchführen. Sie hilft Giftstoffe, die nicht über Lunge, Darm und Niere ausgeschieden werden können, über die Haut los zu werden.
Mit dem Bürsten an der rechten Fußsohle beginnen und dann mit Strichen oder kreisförmigen Bewegungen weiter nach oben wandern.
Salzpeeling
Diese sanfte Rubbelmassage bearbeitet die Oberfläche der Haut mechanisch, verbessert das Hautbild, löst Hautschuppen, fördert die Durchblutung und Entgiftung und hilft somit Hautprobleme sanft zu lindern. Es eignet sich natürliches Meer- oder Natursalz. Für das Peeling das Salz mit einem hochwertigen Öl, wie etwa Olivenöl in einem Glasschüsserl vermischen. Man kann ein paar Tropfen natürliches ätherisches Öl wie etwa Zitronenverbene (beruhigend) oder Rosmarin und Thymian (anregend) dazu geben.
Die Haut zwei, drei Minuten mit dem Peeling einreiben, danach mit warmem Wasser abwaschen/abduschen. Den Körper dann mit feuchtigkeitsspendender Lotion/Creme eincremen und eine halbe Stunde nachruhen.
Kaltes Armbad
Das Armbad wird als Kneippscher Espresso bezeichnet, weil es wann immer man einen Durchhänger hat, erschöpft oder unkonzentriert ist, rasch einen Energiekick gibt, aber auch ausgleichend wirkt. Es regt an, wenn man abgeschlagen ist, beruhigt und wirkt nach einem anstrengenden Tag, aber auch einschlaffördernd. Das kalte Armbad stärkt die Abwehrkräfte der oberen Atemwege, fördert die Blutzirkulation, regt den Stoffwechsel an und fördert die Durchblutung des Herzmuskels.
Durchführung: Kaltes Wasser in das Waschbecken fließen lassen. Die Ellenbogen sollen noch von Wasser bedeckt sein. Die Arme etwa 30 bis Sekunden lang im kalten Wasser lassen, dann das Nass abstreifen und die Arme bewegen bis sie wieder warm sind.
Wassertreten, Schneelaufen und Tautreten
Diese Kneippanwendung nur mit warmen Füßen durchführen. Bei akuten Blasenproblemen und Ischias-Beschwerden sowie bei Grippe und fieberhaften Infekten oder schlechter Durchblutung der Beine nicht anwenden.
Die Wirkung ist vielfältig: Das Wassertreten fördert das Einschlafen, wenn man danach schnell unter die Decke schlüpft, hilft gegen beginnende Migräne und Kopfschmerz sowie vorbeugend gegen Krampfadern. Weil es die Venenpumpe unterstützt, wirkt es geschwollenen Beinen entgegen. Der Kreislauf und die arterielle Durchblutung werden angeregt.
Durchführung: Man kann in kühlen Bächen oder Seeufer genauso wie in der Badewanne Wassertreten. Dazu sich im Storchengang fortbewegen, was heißt, dass man ein Bein immer vollkommen aus dem Wasser herauszieht, wobei die Fußspitze nach unten zeigt. Danach die Beine abstreifen statt abtrocknen, warme Socken überziehen und gehen, bis man wieder warme Füße hat.
Barfußgehen
Mit bloßen Füßen kann man die heilsame Kraft von Mutter Erde über die Füße aufnehmen und sich erden. Dies sollte man immer wieder bewusst genießen und erleben. Natürlich ist es barfuß auf Wiese, Strand und Waldboden viel angenehmer als auf dem Beton oder der Straße, aber auch dort kann man sich mit dem Energiefeld der Erde verbinden und sich mit freien Elektronen verbinden, was neue Energie gibt. Daher immer wieder einmal Schuhe weg und mit der Erde in Hautkontakt gehen.