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Gelungene Aufbautage, der Schlüssel zur langfristigen Veränderung

Die reine Fastenzeit ist vorbei, aber mit den Aufbautagen geht der Reinigungsprozess im Körper noch weiter. Sich genügend Zeit für diese Phase nehmen, mindestens aber eine Woche lang. Während des langsamen Rückkehrs zum Alltag wird sich zeigen, ob man einiges von dem, was man während der Auszeit bei der Fastenwoche über Ernährung, Entschleunigung, wohltuende Rituale, Achtsamkeit etc. gelernt hat, langfristig umsetzen kann.

Besonders wichtig ist es, auf die Menge und Qualität der Lebensmittel zu achten, da der Organismus jetzt recht sensibel reagiert. Nutzen Sie diese Tage zu einer gezielten Veränderung in Richtung hochwertige, saisonale, regionale und vitale Ernährung. Mit kleineren Portionen beginnen, dafür mit umso mehr Genuss essen.

Wasser ist und bleibt besonders wichtig und wertvoll, um die Verdauung wieder richtig in Schwung zu bringen.

Freuen Sie sich über die geschärfte Körper- und Sinneswahrnehmung und füttern Sie ihren Organismus mit dem, was ihm wohl tut und Kraft gibt.

Was passiert bei der Umstellung nach dem Fasten?

  • Enzyme und Verdauungssäfte müssen wieder produziert werden
  • Energiebedarf steigt langsam an
  • Eine geringe Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung ist normal (sich ausreichend bewegen)

Tipps für einen gelungenen Aufbau

1.) Aufbautage gehören zum Fasten und helfen beim nachhaltigen Erfolg

  • Trinken Sie ausreichend, achten Sie auf Ruhe und Bewegung in ausgewogenem Maß.
  • Der Aufbau braucht genauso viel Aufmerksamkeit wie das Fasten selber.

2.) Der Körper braucht weniger, als wir meinen!

  • Kleine Portionen auf den Teller nehmen – lieber nachholen
  • Essen Sie langsam und kauen Sie so lange, bis das Essen im Mund breiig ist
  • Spüren Sie das Sättigungsgefühl; hören Sie auf die Signale des Körpers
  • Essen Sie in Ruhe und konzentrieren Sie sich auf das was Sie tun, nämlich ESSEN – Multitasking ist nicht angesagt

3.) Atmosphäre schaffen

  • Das Essen ist in den Aufbautagen Ihr wichtigster Termin!
  • Decken Sie den Tisch hübsch und schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre. Richten Sie das Gericht liebevoll an – das Auge isst mit!
  • Drücken Sie durch eine kurze Stille, einen Segen oder ein Gebet vor dem Essen Dankbarkeit aus

4.) Qualität vor Quantität

  • Machen Sie bei Ihrer Gesundheit keine Kompromisse. Sie haben nur diesen einen Körper und sind für ihn verantwortlich.
  • Gönnen Sie sich hochwertige Lebensmittel, die Ihre Gesundheit fördern bzw. erhalten und nicht schwächen.
  • Stimmt die Qualität, braucht der Körper automatisch weniger – weil er alles bekommt, was er braucht
  • Trinken sie ausreichend: Wasser, Tee, verdünnte Fruchtsäfte (mind. 2 Liter pro Tag)
  • Trinken Sie hauptsächlich in den Nahrungspausen, weniger zu den Mahlzeiten
  • Halten Sie Nahrungspausen ein, um den Organismus zu entlasten – Wer mag, kann ab und zu einen Intervallfasten-Tag im 8/16 Rhythmus durchziehen.

5.) Das Richtige essen- Auswahl der Nahrungsmittel

  • Die Aufbautage können so gestaltet werden wie die Entlastungstage: wenig Eiweiß, mehr hochwertiges Fett und Kohlenhydrate (Getreide, Gemüse, Obst)
  • Ballaststoffreich und mit einem hohen pflanzlichen Anteil essen, Salz sparsam verwenden
  • Weniger ist mehr: Kochen Sie so einfach wie möglich, essen Sie insgesamt etwas weniger
  • Vermeiden Sie während des Aufbaus Fleisch, Fisch, Hartkäse, Überbackenes, Frittiertes, Gebratenes, Alkohol, Süßes, Konserviertes, Fertigprodukte
  • Verzichten Sie in den ersten Tagen auf Kaffee, probieren Sie später die bekömmlichste Variante: Espresso ohne Milch und Zucker

An den Aufbautagen kann man sich an den Rezepten für Detox-Bauch-gut Kost, d.h. basenüberschüssige Kost orientieren. Hier ein Rezepttipp aus dem Buch von Elisabeth Rabeder „Fasten für ein neues Lebensgefühl“ (Kneipp)

Gemüsepolenta mit Chicorée

Zutaten für 2 Personen:

500 ml Gemüsebrühe (siehe Rezept im Blog „Fastensuppen“). ½  TL Kurkuma, ½ TL Muskatnuss, frisch gerieben, 90 g Polenta, Kräutersalz,1 EL frischer Thymian, 2 Stück Chicorée, 6 EL Olivenöl, 2 TL Tamarisauce oder Balsamicoessig, 50 g Pilze nach Wahl, 150 g Wurzelgemüse, in Stücke geschnitten, 50 g  Chinakohl, 1 EL Petersilie, gehackt.

Zubereitung: Gemüsebrühe mit Kurkuma und Muskatnuss aufkochen lassen, die Polenta einrühren und etwa 3 Minuten bei geschlossenem Deckel köcheln lassen.

1 TL Kräutersalz und Thymian unterrühren. Nachdampfen lassen. Chicorée längs halbieren, in 2 EL heißem Olivenöl scharf anbraten und bei geschlossenem Deckel 3 Minuten weich dünsten. Mit 1 TL Tamarisauce marinieren.

Pilze in heißem Olivenöl kurz anbraten, das Wurzelgemüse beigeben und bei geschlossenem Deckel kurz knackig weich dünsten. Vor Ende der Garzeit Chinakohl dazugeben und mit 1 EL Tamarisauce marinieren. Chicorée dazugeben und das Gemüse nachziehen lassen. Mit Kräutersalz würzen. Vor dem Servieren Polenta und Gemüse mit Olivenöl beträufeln und mit Petersilie garnieren.

Vom Wert des langen Kauens

„Schling das Essen nicht so schnell hinunter, kau‘ g‘scheit“ – Viele von uns können sich an diese Ermahnung aus Kindertagen vielleicht erinnern. Wie heißt es: „Der liebe Gott hat uns so viele Zähne gegeben wie wir jeden Bissen kauen sollten“. Den Begriff „Mahlzeit“ wörtlich nehmen und jeden Bissen gut mahlen bis er breiig ist, so werden Enzyme frei, die helfen, unsere Nahrung vorzuverdauen.

Lassen Sie sich beim Essen Zeit, legen Sie während des Kauens das Besteck immer wieder auch einmal weg. Das Sättigungsgefühl stellt sich etwa nach 20 Minuten ein und wenn Sie gut und lange Kauen, essen Sie auch etwas weniger, was für viele Menschen ein positiver Nebeneffekt ist. Wer viel kaut, verträgt vielleicht auch manche Speisen besser. Vor allem bei Rohkost ist dieser Effekt zu beobachten.

40 bis 50 Mal sollten Sie jeden Bissen festen Essens mit den Zähnen zermahlen. Das mag einen anfangs überfordern. Beginnen Sie mit 20 x Kauen von Brot oder Nudeln. Und dann die Frequenz steigern.

Die Zeit für das Kauen ist gut investiert:

  • Durch das Kauen wird die Nahrung aufgeschlossen
    Im Speichel befindet sich ein Verdauungsenzym, welches die komplexen Kohlenhydrate in Einfachzucker aufspaltet, der dann wieder in Glukose umgewandelt wird. So ist gutes Kauen ein Vorverdauungsprozess, der hilft die Nahrung im Magen weiter aufzuspalten.
  • Die Verdauung wird stimuliert
    Durch die vom Kiefer und Mund ausgeführte Bewegung wird der gesamte Verdauungsprozess angeregt; die Bauchspeicheldrüse produziert vermehrt Verdauungssaft und die Leber gibt mehr Galle in den Zwölffingerdarm ab.

  • Der Darm verwertet das Essen viel besser
    Ausgiebiges Kauen entlastet den Magen und der Darm kann die Nährstoffe besser aus dem Nahrungsbrei aufnehmen. Fäulnisprozesse, Blähungen und Buchschmerzen werden vermieden.

  • Zähne werden gestärkt
    Der Speichel umspült die Zähne und wirkt karieshemmend und desinfizierend. Der Speichel enthält Kalzium und Kalium, was gut für die Zahngesundheit ist.

  • Hilft beim Abnehmen.
    Man fühlt sich schneller satt und isst kleinere Mengen.

  • Ausgiebiges Kauen entspannt
    Durch die ausgiebige Kaubewegung entspannt sich der ganze Körper.

 

Im Land des Lächelns

 

„Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag“

Dieses Zitat stammt von Charlie Chaplin. Der Komiker und Komponist hat in seinen Stummfilmen etwa ganz vielen Menschen ein Lachen geschenkt.

„Lachen ist gesund“ – Diese Worte sind keine leere Floskel. Die positive Wirkung lässt sich aus medizinischer Sicht belegen. Seit den 1980er Jahren wird in den USA und mittlerweile in vielen anderen Ländern das Lachen als Therapie eingesetzt. Man denke an die humorvollen Visiten mit Clowns wie etwa den CliniClowns in Österreich, die zum Ziel haben, kranke Kinder aufzuheitern und abzulenken. Auch bei Demenzkranken kommt Lachtherapie zum Einsatz und mittlerweile hat sich auch Lachyoga zur Gesundheitsprävention und gegen trübe Gedanken etabliert. Außerdem sind diese Behandlungen, die frohstimmen sollen, kostenfrei und ohne Nebenwirkungen. Hier ein paar Fakten zur Wirkung des Lachens:

  • Lachen verbessert die Lungenfunktion und versorgt das Gehirn mit Sauerstoff.
  • Durch Lachen wird die Immunabwehr gesteigert und Stresshormone werden abbaut.
  • 80 Muskeln benötigt der Mensch, um zu lachen.
  • Eine Minute herzhaftes Lachen hilft der Gesundheit ebenso, wie 10 Minuten joggen oder 30 Minuten Entspannungsübungen.

Lachen unterstützt Heilungsprozesse im Körper, und das Gehirn bremst dabei die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Kortisol, dafür wird das Glückshormon Serotonin vermehrt ausgeschüttet. Anspannung und Stress werden also gemildert. Wer viel lacht, fühlt sich einfach besser. Es reicht aber nicht ein kurzes „Ha, ha“. Je länger und öfter man lacht, desto größer sind die positiven Effekte.

Nicht immer ist einem nach Lächeln, geschweige denn Lachen, zumute. Aber gerade dann sollte man sich an die Kraft des Lächelns erinnern. Es geht nicht darum, schwierige Zeiten oder Gefühle wie Traurigkeit, Angst, Enttäuschung oder Wut zu verdrängen, sondern vielmehr darum, nicht in einer negativen Energie hängen zu bleiben. Also Mundwinkel hoch – anfangs vielleicht ganz bewusst üben und sich selbst vor dem Spiegel ein Lächeln schenken – und die neuronalen Fähigkeiten unseres Gehirns werden gestärkt, um in einer positiven Lebenseinstellung zu bleiben. Auch eine offene, aufrechte Körperhaltung hilft dabei, offenen Herzens durch den Tag zu gehen.

Schenken Sie den Menschen auf der Straße, in der Straßenbahn, im Büro ein Lächeln. Denn wie heißt es in einem indischen Sprichwort:

 

Das Lächeln das du aussendest, kehrt zu dir zurück“

Aderlass, eine der ältesten Methoden zur Entgiftung

Wohl jeder hat von ihm gehört, aber nicht alle wissen, was es mit dem Aderlass präzise auf sich hat. In den Curhäusern wird an bestimmten Tagen der Aderlass nach Hildegard von Bingen angeboten. Das „Zur-Ader-lassen“ ist eine der ältesten medizinischen Methoden, um den Körper zu entgiften und belastende Stoffe, die sich angesammelt haben, los zu werden. In der Traditionellen Europäischen Medizin ist er eine wesentliche Methode um die Selbstheilungskräfte anzuregen, die Abwehrkraft zu stärken und den Stoffwechsel und Hormonhaushalt zu regulieren.

Nach klaren Richtlinien

Die Mystikerin, Äbtissin und Naturheilkundige Hildegard von Bingen hat vor rund 900 Jahren klare Richtlinien aufgestellt, die dafür sorgen, dass der Aderlass seine bestmögliche Wirkung erzielen kann. „Die beiden wesentlichsten Prinzipien sind, dass der Aderlass bis zu sechs Tage nach dem Vollmond durchgeführt wird und das absolut nüchtern. Kein Zähneputzen, kein Schluck Wasser bevor das Blut, durch ein spezielles Schlauchsystem nach Dr. Ewald Töth, in ein Becherglas aus einer der drei Hauptvenen in der Armbeuge, 

abfließt“, erklärt die Ärztin Kerstin Weinberger die Durchführung. Sie hat mehr als zehn Jahre Erfahrung mit dem Aderlass und führt diesen in den Curhäusern wie auch in ihrer Praxis für Ganzheitsmedizin in Ottensheim durch.

Ein besonderer Tag für die Gesundheit

Im Curhaus wird der Aderlass eintägig oder innerhalb eines mehrtägigen Aufenthalts angeboten. Gleich nach dem Aderlass bekommen die Gäste ein Hildegard-Frühstück mit Habermus, vegetarischen Aufstrichen, Birnenkompott und gluteinfreiem Brot. Dazu gibt es Wasser, Tee oder Dinkelkaffee. Vorträge zu TEM und Ernährung vertreiben die Zeit bis zum Hildegard-Mittagessen.

Es gilt ein paar Tage nach dem Aderlass einige Ernährungsregeln im Alltag einzuhalten: Vollkornprodukte, Obst und Gemüse essen, tierisches Eiweiß, Kaffee und schwarzen Tee weglassen. Auch sollte man zwei, drei Tage die Augen vor grellem Sonnenlicht (Brille tragen) schützen, Fernsehen und Bildschirmarbeit meiden und sich allgemein schonen.

„Am Nachmittag kommt jeder Gast zur Endbesprechung des Sichtbefundes einzeln zu mir. Dann kann ich aufgrund des Blutbefundes, der Hinweise auf Allergien, Stress, Entzündungen, Magen-Darm-Problemen, Bluthochdruck, Arterienverkalkung etc. liefern kann, gezielte Tipps zu Verhaltensänderung und Ernährung geben“, erzählt Weinberger, die viele Aderlass-Stammgäste hat, die diese Reinigung regelmäßig, etwa zwei- bis vier Mal im Jahr, durchführen lassen.

Optimal nach Vollmond

„In den Tagen nach Vollmond gibt der Körper Giftstoffe leichter ab, das dunkle belastete Blut trennt sich leichter vom gesunden hellen Blut. Ich lasse etwa 100 bis maximal 200 ml Blut, das ist ein Drittel der Menge, die beim Blutspenden abgenommen wird, in ein spezielles Glas abfließen. Sobald nach dem dunklen Blut, helles in das Glas fließt, breche ich ab. Schon beim Fließen erkenne ich, ob das Blut zum Beispiel verschleimt oder dickflüssig ist. Man lässt das Glas einige Stunden lang stehen und beobachtet, wie sich die flüssigen von den festen 

Blutbestandteilen trennen. Farbe, Fließgeschwindigkeit, Wolken oder Schleim im Blut sind aussagekräftig und zeigen, ob zum Beispiel Entzündungen und viele Freie Radikale im Körper vorhanden sind, wie es um das Darmmilieu bestellt ist oder ob eine Leberbelastung vorliegt“, sagt die Ärztin und ergänzt: „Manche Dysbalancen lassen sich feststellen, noch bevor Laborwerte, eine Organbelastung anzeigen.“

Zur Prävention und gegen Zivilisationsbeschwerden

„Manche Klienten oder Patienten erzählen, dass sie sich ein, zwei Tage nach dem Aderlass abgeschlagen fühlten, sich danach aber ein enormer Energieschub und geistige Klarheit einstellten.  Der eine oder andere berichtet sogar von Euphorie, die der Aderlass bewirkt. Bei diversen Beschwerden kann sich eine Erleichterung einstellen. Bei einer Migränepatienten ließen die Kopfschmerzen noch während der Behandlung nach. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich“, sagt die Ärztin.

Empfohlen wird der Aderlass ab dem 20.sten Lebensjahr. Schwangere, Stillende, Menschen mit akutem Fieber, starker Blutarmut und Eisenmangel sowie solche, die schwer geschwächt sind, sollen auf den Aderlass verzichten.

Die Menge des abgezapften Blutes ist in sieben bis zehn Tagen nachgebildet.

Der Aderlass kann während des Fastens durchgeführt werden. „Optimal ist er aber gleich nach dem Fasten. Denn der Fastenprozess bringt die Stoffwechselendprodukte und Giftstoffe in Bewegung und der Aderlass hilft dem Körper, sie leichter auszuspülen“, sagt Weinberger.

Als Hauptwirkungen nennt die Ottensheimer Ärztin:

  • Klärung des Geistes
  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte
  • Stärkung des Kreislaufes und Senkung des Blutdrucks
  • Erhellung des Gemütszustandes
  • Verbesserung der Fließeigenschaft des Blutes
  • Anregung der Blutbildung
  • Stärkung des Immunsystems
  • Entgiftung des Körpers
  • Allgemeine Vitalisierung
  • Verminderung von Entzündungen im Körper

 

Diese traditionelle Reinigungsmethode ist optimal zur Gesundheitsvorsorge.  Der Aderlass kann zum Beispiel bei Gicht, entzündlichen Gelenkserkrankungen, anderen entzündlichen Prozessen, Hauterkrankungen wie etwa Neurodermitis, Allergien, Bluthochdruck etc. Linderung bringen. Die Schulmedizin wendet den Aderlass bei ganz wenigen Krankheiten an, etwa bei der Eisenspeicherkrankheit.

 

In die Ruhe kommen und Achtsamkeit leben

Achtsamkeit, Stille, Entschleunigung, zur Ruhe kommen und entspannen – für all das ist während des Fastens Raum und Zeit. So kann sich der Organismus regenerieren und neue Energie sammeln. Mancher tut sich anfangs mit dieser Mußezeit und dem vermeintlichen „Stillstand“ schwer, weil er gewohnt ist, die meiste Zeit verplant und auf Empfang zu sein. Hier ein paar Tipps für Stunden der Stille und des Mit-Sich-Seins:

Entspannung

Folgende Geschichte zeigt den tieferen Sinn von Rekreation:

Es heißt, dass eines Tages ein Jäger beobachtete, wie der alte Apostel Johannes mit seinem zahmen Rebhuhn spielte. Verwundert darüber fragte er Johannes: „Warum vertust du deine Zeit mit Spielen?“ Johannes konnte gar nicht verstehen, warum er nicht mit dem Rebhuhn spielen sollte, und so sprach er: „Weshalb ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?“ Der Jäger antwortete: „Das darf nicht sein. Ein Bogen verliert seine Spannkraft, wenn er immer gespannt wäre. Er hätte dann, wenn ich einen Pfeil abschießen wollte, keine Kraft mehr. Und so würde ich natürlich das anvisierte Ziel nicht treffen können.“ Johannes sagte daraufhin: „Siehst du, so wie du deinen Bogen immer wieder entspannst, so müssen wir alle uns immer wieder entspannen und erholen. Wenn ich mich nicht entspannen würde, dann hätte ich bald keine Kraft mehr, all das zu tun, was notwendig ist. Nur so kann ich meine Ziele erreichen und das tun, was wirklich wichtig ist.“

Lassen Sie diese Worte einfach wirken….

 

Rituale bringen Muße

Rituale zur Erholung in den Alltag einzubauen, lohnt sich. Das können ganz einfache Dinge sein, Gesten oder Handlungen: das Aufsuchen von entspannenden Plätzen oder Rückzugsorten; ein Spaziergang mit Rast auf einem Parkbankerl in der Mittagspause; ein Entspannungsbad; eine wöchentliche Massage; ein von Herzen kommendes DANKE vor dem Einschlafen; das Entzünden einer Kerze und stille Beobachten ihrer Flamme für ein paar Minuten etc.

Fixieren Sie jeden Tag Zeit für ein wohltuendes Ritual, das Ihre Seele stärkt. Die Wiederholung wird zur liebgewordenen, inneren Energiequelle. Das Ritual stärkt auch in Krisenzeiten.
Wenn Sie bemerken, dass Sie immer wieder auf das Ritual vergessen, überlegen Sie, ob es an der Zeit ist, sich davon zu verabschieden, oder ob sie unachtsam werden und vor lauter Hektik auf das vergessen, was Ihnen guttut.

 

Zitat des Tages

Ob es ein Kalender ist, ein Buch, eine Karte – man findet vielerorts Zitate, die es wert sind darüber zu meditieren oder sie in Kopf und Herzen zu tragen, und sie in schwierigen Zeiten als Trost, Motivation oder einfach nur als wertvolle Erinnerung an das Wesentliche hervorzuholen.

Hier ein paar solche Zitate zur Anregung:


„Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, der bedeutendste Mensch ist immer derjenige, der einem in diesem Augenblick gegenübersteht, das notwendigste Werk ist stets die Liebe.“

Meister Eckhart

 

„Wenn du geliebt werden willst, dann liebe.“

Seneca

 

„Erfolg hat drei Buchstaben: TUN.“

Johann Wolfgang von Goethe

 

„Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.“

Sebastian Kneipp

 

Ruhe finden – Übung aus dem Wyda

Wyda, ist eine Art Bewegungsmeditation der Traditionellen Europäischen Medizin und wird in unseren Curhäusern mit den Gästen praktiziert. Täglich geübt, stärkt Wyda die Muskeln, fördert die Beweglichkeit und hilft, die Ebenen von Körper, Geist und Seele zu harmonisieren.
Die folgende Wyda-Übung ist einfach und effektiv. Jeder kann sie allzeit einsetzen, um Stress, Unruhe und Last des Tages abzuschütteln, damit Gedankenruhe einkehrt. Seien Sie geduldig mit sich, es kann sein, dass der Geist beim ersten Mal noch keine Ruhe findet. Einfach dran bleiben….

Durchführung:

  • Suchen Sie sich eine bequeme Position im Sitzen, Liegen oder Stehen, in der Sie möglichst entspannt eine längere Zeit verweilen können.
  • Legen Sie die Hände sanft auf die Augen und die Daumen auf die Ohren. So als ob Sie um sich herum alles ruhig stellen möchten. Entspannen Sie sich und atmen Sie ruhig und tief in den Bauch hinein. Vielleicht möchten Sie den Tag noch einmal Revue passieren lassen, doch dann genießen Sie gelassen das Hier und Jetzt.
  • Spüren Sie beliebig lange in Ihren Körper hinein und achten Sie auf alles, was Sie wahrnehmen. Lassen Sie Ihre Gedanken vorüberziehen. Sollte eine innere Unruhe aufkommen, nehmen Sie diese an, holen sich aber ein Bild von einem Ort in Ihre Erinnerung her, an dem Sie sich völlig entspannt gefühlt haben. Spüren Sie diese Entspannung JETZT.

Wer diese Übung regelmäßig praktiziert, wird immer leichter in seine innere Ruhe finden und dadurch auch andauernde Harmonie und innere Stabilität fördern.

 

Der Stille lauschen

Haben Sie Mut, schalten Sie das Radio aus, Handy auf lautlos und begeben Sie sich für eine selbst gewählte Zeit bewusst in die Stille. Sie ist Nahrung für unsere Seele. Schweigen ist ein wunderbarer Prozess der inneren Reinigung.

Verbringen Sie diese Zeit ohne Worte und Berieselung, und lauschen Sie ganz einfach der Stille. Entdecken Sie diese heilsame Kraft. Mit etwas Übung wird Ihnen bewusst, wie viel verbalen Müll wir im Alltag selbst produzieren und der auf uns einströmt.

Auch wenn Sie anfangs in der Stille innerlich ganz kribbelig werden und es sich unangenehm anfühlt, Angst oder andere ungute Gefühle auftauchen, gehen Sie da durch. Es lohnt sich.

 

Sich etwas von der Seele schreiben

Schreiben ist für viele Menschen ein Ventil. Nehmen Sie Papier und Stift zur Hand und schreiben Sie sich alles von der Seele, dass sie los werden wollen. Wie wär’s mit einem Tagebuch? Das Schreiben wird Ihnen guttun und Sie erleichtern.

In einem Ritual können Sie zum Beispiel all Ihre Sorgen, Ängste, alles was Sie belastet und auf einen Zettel geschrieben haben auch den Elementen übergeben: Verbrennen Sie es und übergeben Sie die Asche dem Fluss, dem Wind oder vergraben sie in der Erde. All das ist heilsam.